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Der Protagonist: Jun Tomita

Der Protagonist: Jun Tomita
Jun Tomita ist ein Färbe- und Webkünstler, geboren 1951 in der Präfektur Toyama. Er färbt und webt seine eigenen Fäden zur Herstellung von traditionellen japanischen Obi-Gürteln, die üblicherweise zum Kimono getragen werden, sowie von Teppichen für Wand und Boden. Nach Studium und Ausbildung in Australien und England kehrte er nach Japan zurück und ließ sich 1982 in Koshihata, westlich von Kyoto, nieder, wo er auch sein Atelier einrichtete. Sein ruhiger, bedachter und vielschichtiger Stil, der an Gemälde erinnert, findet sowohl in Japan als auch im Ausland großen Anklang.

Jun Tomita, der Färbe- und Webkünstler aus Kyoto
Saga Koshihata liegt am westlichen Rand von Kyoto und ist bekannt für seine Satoyama-Landschaft – also das Gebiet zwischen Gebirgsausläufern und bebaubarem Flachland – mit vielen strohgedeckten Häusern und einem kühlen Klima, in dem Buchweizen und Trauben angebaut werden. Aufgrund dessen wird die Gegend auch das „Shinshu von Kyoto“ genannt (nach dem Shinshu-Gebiet, das von außergewöhnlicher natürlicher Schönheit ist und in der Präfektur Nagano, westlich von Tokio, liegt). In einem Dorf im Herzen der idyllischen Satoyama, einem Gebiet, das als ursprüngliche Landschaft Japans gilt, befindet sich der Schaffensort von Färbe- und Webkünstler Jun Tomita. Seit 1982 stellt dieser dort meisterhafte Textilien (➜ Lesen Sie auch: Die Magie von Stoffen) mit vielfältigen Texturen und ruhigen Farben auf Grundlage der traditionellen kasuri-Technik her. Seine einzigartigen Meisterwerke erlangten weit über Japan hinaus Aufmerksamkeit und Anerkennung – unter anderem von Apple-Gründer Steve Jobs, der zwei seiner Wandteppiche erwarb.



Im Atelier dreht sich alles um die Kunst des Färbens und Webens

Das offene Atelier hat eine grüne Vergangenheit: Vor dem Renovieren diente es ursprünglich als Gewächshaus für das Kultivieren von Alpenveilchen. Das Studio ist geräumig genug, um beispielsweise einen „9 Shaku“ auszubreiten – einen ca. drei Meter langen Obi-Gürtel für Kimonos. Auf der Rückseite des Ateliers befindet sich auch eine Garnfärberei. Mayo Horinouchi, der hier in der Gegend seit 2009 arbeitet, ist ein aufstrebender Künstler, der sich auf Tücher spezialisiert hat, die hauptsächlich aus Wolle bestehen.
Besuch in der Werkstatt und dem Zuhause von Honda Silk Works

Das Ehepaar Honda begann seine Karriere als Färber und Weber, nachdem sie als Seidenraupenfarmer gearbeitet hatten. 2016 folgte eine zweijährige Ausbildung bei Tomita, bevor das eigene Unternehmen Honda Silk Works gegründet wurde. Da sich die Hondas in Koshihata heimisch fühlten, verwandelten sie ein altes, strohgedecktes Haus in ihre Werkstatt und ihren Wohnsitz. Sie stellen dort Textilien im Einklang mit der Natur her, indem Garn aus Kokons abwickelt und das gesponnene Garn mithilfe von Essenzen aus Pflanzen und Bäumen eingefärbt wird.
Bei der Gründung von „The Village“ hatte Tomita aber nicht nur die Vermittlung und Weitergabe von traditionellen Web- und Färbetechniken im Sinn. Vielmehr sollte es ein Spiegelbild für die Bedeutung des Lebens darstellen. Leben sei gleichbedeutend damit, Dinge zu tun: „Arbeit ist das Leben selbst und es gibt sowohl ‚Spiel‘ als auch ‚Ästhetik‘ im täglichen Ablauf. Die Arbeit im kreativen Dorf soll ein Gefühl für Empfindungen wecken, die man während der Begegnung mit der Natur und bei der Produktion spürt. Ein tieferes Bewusstsein für die Umwelt.“ Das Sammeln genau solcher Eindrücke verleiht Inspiration, deswegen macht sich Tomita auf zur nächsten Station seiner Reise mit dem BMW 3er.

Abfahrt von „The Village“ und Aufbruch nach Kayabuki-no-Sato
Tomita lenkt den BMW 320d xDrive M Sport durch die abwechslungsreiche Landschaft. Waldgesäumte Strecken zum entspannten Gleiten wechseln sich ab mit Hügeln und perspektivreichen Kurven. Der BMW 3er ist in seinem Element – und Tomita gefällt die dynamische Verwebung von Sportlichkeit und Komfort: „Das Fahrzeug zeichnet sich durch sein Ansprechverhalten und seine sanfte Beschleunigung aus, sobald ich das Gaspedal betätige. Zudem strahlt es dank seiner Stabilität auf Bergstraßen die gleiche Ruhe aus wie meine Kunstwerke.“

Das Indigo-Kunstmuseum im Dorf Kayabuki-no-Sato
Das nächste Ziel auf der Inspirationsreise ist das winzige Indigo-Kunstmuseum im Dorf Kayabuki-no-Sato, nördlich von Kyoto. Dort möchte Jun Tomita von Hiroyuki Shindo, einem Indigofärber, mit dem er seit 50 Jahren befreundet ist, mehr über besondere Farben lernen.
Das private Kunstmuseum (➜ Lesen Sie auch: #ArtGirlRising – Kunst als Sprachrohr) zeigt eine wertvolle Sammlung von Indigofarben, die in Japan und im Ausland von Hiroyuki Shindo gesammelt wurden. Besucher können die Faszination der Farben in einem alten strohgedeckten Haus erleben. Mit etwas Glück haben sie vielleicht sogar die Möglichkeit, in der angrenzenden Werkstatt beim Färbeprozess zuzusehen. „Shindigo Ball“, eines der repräsentativen Werke von Hiroyuki Shindo, ist ebenfalls ausgestellt.



Letzter Halt: das Zuhause von Jun Tomita
Mit einem an Inspiration gedanklich vollgepackten Kofferraum geht es für Jun Tomita nach dem Besuch bei Hiroyuki Shindo dann auf die Rückreise. Wir begleiten ihn nach Hause. Als er vor 40 Jahren nach Koshihata zog, befand sich dieses Haus noch in marodem Zustand – bevor es mit viel Liebe zum Detail nach und nach renoviert wurde. Die Küche sowie auch andere handgefertigte Gegenstände verleihen dem Haus das Flair eines Volkskunstmuseums. Und das passt sehr gut, schließlich dokumentiert es ja ein Leben, das sich dem Einklang von Natur, Färben und Weben verschrieben hat. Ein Lebensstil, angetrieben von einem besonderen Motor: Leidenschaft und Freude.
Autor: Aya Honjo; Art: Shuma, Daisuke Abe; Fotos: Ryusuke Honda (bird and insect ltd.); Video: bird and insect ltd